Nr. 57
„Antjen hat heute das arme Deer“
Die Klärung eines Therapieziels als
mental und somatisch wirksame
Intervention
Artikel von
Dr. Dorothea Thomaßen
Meine Großmutter und ihre Nachbarin, mit der sie Tür an Tür wohnte, hatten ein sehr inniges Verhältnis. Sie besuchten sich jeden Tag, meistens schon am Morgen, und tauschten sich über alles aus, was ihnen wichtig war. Oft hörte ich sie zusammen lachen. Ich war noch im Vorschulalter, als mir einmal auffiel, dass die Nachbarin sehr bedrückt schien. Als ich später meine Großmutter darauf ansprach, sagte sie: „Das Antjen hat heute das arme Deer.“ Ich verstand diese Redewendung nicht und sie erklärte: „Manchmal hat man eben solche Zustände, dann ist es einem nicht so, da könnte man die Wände hochgehen.“ Ich kann nicht sagen, dass ich diese Erklärung begriffen hätte, aber allein die Vorstellung, das Antjen die Wände hochgehen zu sehen, ja, dass es etwas gibt, dass das bewirken könnte, beeindruckte mich so sehr, dass ich diese Episode bis heute in Erinnerung behalten habe.
Offensichtlich war Antjen an solchen Tagen anders als sonst, sie hatte etwas … oder hatte Etwas sie? Denn obwohl meine Großmutter es „ein armes Deer“ nannte, konnte dieses Etwas Ungewöhnliches bewirken und das offenbar sogar gegen den Willen der Betroffenen, denn die Nachbarin wirkte auf mich an diesem Tag unglücklich. Sie war irgendwie nicht sie selbst, oder so, wie sie gern wäre oder andere sie gern gehabt hätten. Als wäre sie sich selbst und auch mir fremd geworden. Und meine Großmutter hatte das „arme Deer“ einen Zustand genannt.
Als ein Sosein zu einem bestimmten Moment haben Zustände drei Komponenten: eine psychische, eine physische und eine zeitliche. Antjen war traurig, selbst ein Kind konnte es an ihrem körperlichen Erscheinungsbild ablesen, und sie war anders als sonst.
Ich weiß nicht, was Antjen an diesem Tag besonders beschäftigte, vielleicht tat ihr etwas weh und sie reagierte darauf auch emotional. Vielleicht hatte sie einen seelischen Kummer, der Körperhaltung, Mimik und Tonfall beeinflusste: In einem Zustand sind Soma und Psyche miteinander in Resonanz. Lassen körperliche Beschwerden nach, verbessert sich die Gefühlslage. Hebt sich die Stimmung, verändern sich der Muskeltonus und mit ihm weitere somatische Komponenten. Die meisten Menschen wissen aus Erfahrung, dass man seine Stimme heiter klingen lassen kann, obwohl man schlecht gelaunt ist. Aber das ist gewöhnlich anstrengend, was zeigt, dass der Körper sich selbstregulativ auf ein anderes Tonusniveau eingestellt hat. Unwillkürliches willkürlich beherrschen zu wollen, erfordert Kraft.
Interessanterweise sprechen wir umgangssprachlich oft nur dann von Zuständen, wenn sich jemand in einer misslichen Lage befindet. Doch da sich unsere Körper und Gefühle ständig verändern, sind wir immer in einem „Zustand“, auch dann, wenn alles in Ordnung ist. Aber im Gegensatz zu Ausnahmezuständen ordnen wir diese normale Befindlichkeit oft anders ein: Wir identifizieren uns mit ihr, und ignorieren dabei, dass wir zu bestimmten Zeiten ganz anders sind.
Wenn der Ausnahmezustand zu einem Dauerzustand wird, dem man sich so ausgeliefert fühlt, dass er nur noch erduldet werden kann, nehmen viele Betroffene therapeutische Hilfe in Anspruch. Auch wenn sie es nicht das „arme Deer" nennen, beschreiben sie ihr Leid ähnlich; sie erleben es körperlich und emotional als abgespalten, als ein Anderes. Weil es sich der Willkür entzieht, ist es ein fremdes „Nicht-Ich“ und wird abgelehnt, oft sogar bekämpft. Man will nicht sein, was man gerade verkörpert, kann aber auch nicht verkörpern, was man sein will. Anfangs bewerten Betroffene nur den Zustand negativ, doch wenn sich das Geschehen wiederholt und das „Ich“ im Kampf dagegen ständig Niederlagen erfährt, leidet das gesamte Selbstbild. Den meisten Therapien geht eine starke Erfahrung von Sich-selbst-fremd-geworden-sein voraus, sie werden vom Wunsch vorangetrieben, wieder so zu sein, wie man einmal war, wie man sein möchte. Doch die Versuche, das „Nicht-Ich“ zu bekämpfen, hatte wenig Erfolg. Eine Therapie wird als der nächste Schritt in diesem Kampf angesehen, diesmal mit der Unterstützung eines Experten.
Im Folgenden möchte ich zeigen, wie die Bestimmung eines Therapieziels bei Behandlungsbeginn dazu beitragen kann, dieses Kampffeld zu befrieden. Bei dieser Auftragsklärung ist es für mich zentral, die Besonderheiten zustandsabhängigen Lernens und Erinnerns zu berücksichtigen. Das hier vorgestellte Konzept wende ich sowohl bei somatischen als auch bei psychischen Themen an. Für die meisten Therapeuten ist es leicht einsichtig, Somatisches wie Schmerzen als Zustand aufzufassen. Nur wenige würden Phobien hier einordnen. Doch die meisten Menschen können ihr körperliches Befinden sehr schnell zum Negativen verändern, indem sie sich an einen Konflikt erinnern. Der Gedanke an eine anstehende Prüfung kann zu Schweißausbrüchen und erhöhtem Puls führen. Die körperlichen Reaktionen eines Phobikers, der sich sein Vermeidungsobjekt vorstellt oder ihm begegnet, gehen weit darüber hinaus. Es hat sich in meiner Arbeit als sehr effektiv erwiesen, sowohl bei somatischen als auch psychischen Problemen schon in der ersten Sitzung einen Zielzustand herauszuarbeiten. Bei körperlichen Erkrankungen entspricht dies einer sprachlichen Beschreibung dessen, was der Klient als gesund empfindet, bei seelischen Themen geht es um die Darstellung eines Zustands, in dem man gern wäre, wenn man nur könnte, wie man will.
Unter einem Auftrag verstehe ich eine Zielbeschreibung, die den Wünschen des Klienten entspricht. Menschen, die mit dem gleichen Problem in die Therapie kommen, können sehr unterschiedliche Ziele verfolgen und es ist ihre Aufgabe, zu erklären, was in der Therapie erreicht werden soll. Therapeuten lernen darauf zu achten, dass das Ziel, also der angestrebte Zielzustand, in der Kompetenz und Kontrolle des Klienten liegen sollte. Da sich der Problemzustand bisher der bewussten Kontrolle entzogen hat, stellt dieses Kriterium zunächst einmal ein Paradoxon dar. Kommen Betroffene nicht gerade, weil sie nicht kontrollieren können, was und wie sie sein wollen? Nun fragt eine Auftragsklärung aber nicht nach dem vorhandenen, sondern nach dem gewünschten Zustand. So verschiebt sich der Fokus von dem, was Betroffene gegenwärtig erleben, auf das, was sie sich erhoffen. Hypnotherapeutisch induziert die Frage nach dem Ziel eine Zukunftsprogression. Je mehr Menschen sich das Gewünschte vorstellen können, desto stärker beeinflussen diese Vorstellungen den Zustand, den sie bereits erleben.
Hier ergeben sich aufgrund des zustandsabhängigen Lernens und Erinnerns jedoch drei Herausforderungen:
Viele Menschen wissen sehr genau, was sie ablehnen, können aber nur schwer sagen, was sie stattdessen wollen. Das Erinnerungs- und das Vorstellungsvermögen arbeiten in Netzwerken, die Ähnliches miteinander verbinden und gemeinsam abspeichern. Daher beeinflusst ein vorherrschender Problemzustand stark, was erinnert und gelernt werden kann. In einem ängstlichen Zustand erinnert sich Furchterregendes leicht, während Vertrauenspendendes sogar fragwürdig erscheinen kann. Wer in einem Problemzustand gefangen ist, kann also nicht so leicht darüber hinausdenken.
Dies gilt umso mehr, weil Zustände oft erst bewusst werden, wenn sie unangenehm sind. Es ist leicht, Schmerz, Erregung oder Angst zu beschreiben – doch wie fühlt sich Das Normale an? Je allgemeiner etwas ist, desto schwieriger ist es, sich dessen bewusst zu werden. Wenn alles normal ist, kann deren Wahrnehmung unterbewusst werden. Dies gilt zum Beispiel für vertraute Gerüche, aber auch für das normale Körpergefühl. Der Linguist Whorf hat einmal postuliert, dass in einer Welt, in der alles blau ist, der Begriff der Bläue mangels anderer Farben nicht entwickelt werden könne.
Eine dritte Schwierigkeit entsteht, wenn die Frage nach der Zukunft Zukunftsbilder, also Visionen hervorruft, Zustände aber emotional und körperlich gefühlt werden, also kinästhetisch sind. Das genannte Ziel entspricht dann nicht einem Zielzustand, sondern einem Wunschbild. Nun können Ideale, also Vorstellungen davon, wie man sein möchte, dazu verleiten, Bedürfnisse und Grenzen auszublenden. Wer ständig mehr von sich fordert, als er kann, hat eine gute Chance krank zu werden. Mit anderen Worten: Wunschbilder sind nur dann hilfreich, wenn sie tatsächlich erreichbar sind, etwa bei Gesunden, die sich hierdurch motivieren. Als unerreichbares Ideal können sie schaden. Nun führt aber eine Krankheit nicht automatisch dazu, dass Menschen diese Wunschbilder aufgegeben. Es ist durchaus möglich, dass ein depressiver Mann mit Burnout bei der Auftragsklärung den Wunsch äußert, er möchte wieder so arbeiten können wie früher, als er dreißig war und dieses Bild sofort sehr klar vor Augen hat. Interessanterweise habe ich mehrmals miterlebt, wie eine Symptomatik sich dann sogar verschlechterte.
Aus all diesen Gründen sind viele Klienten überfordert, einen Wunschzustand in einer kinästhetischen Sprache zu beschreiben. Dieser Schritt ist in der Regel zu groß. Daher erarbeite ich mit meinen Klienten den Zielzustand in zwei Schritten, die ich auf einem Flipchart festhalte. Zunächst lasse ich mir die Eigenschaften des Problemzustandes schildern, auf dieser Grundlage dann im zweiten Schritt die komplementären Eigenschaften des Zielzustandes finden.
Vom Problemzustand zum Zielzustand
Links die Liste der Problemmerkmale in rot-gelb, rechts die Zielzustandsmerkmale in gelb-grün.
Rot: starkes Problemerleben / Gelb: neutral / Grün: Wunscherleben
Pfeilrichtung entspricht der Dynamik des Gesprächsverlaufs
Wenn ich die Klienten bitte, den Problemzustand als kinästhetische somatische Erfahrung zu beschreiben, geschieht dies rein phänomenologisch, ich möchte jedes Detail der Befindlichkeit erfassen. Bei somatischen Themen wie Schmerzen stehen Empfindungen wie Druck, Hitze, Starre im Zentrum der Missempfindungen, aber ebenso die Fernreaktionen in anderen Körperteilen. Beispielsweise hat ein Migränepatient nicht nur Kopfschmerzen, sondern häufig Übelkeit, Anspannungen in anderen Körperzonen oder kalte Hände und Füße. Bei psychischen Themen sammle ich die vegetativen Symptome, die in der Problemsituation auftauchen. Phobiker erleben körperliche Anspannung, Veränderungen von Puls und Atemfrequenz, Zittern, Kälte, Hitze oder Schwitzen. Ich lasse das Ausgangsproblem außer Acht und interessiere mich nur für den Zustand, in dem der Betreffende ist, wenn er sein Problem hat. Die beschreibenden Adjektive entstammen typischerweise einem kinästhetischen Wortfeld.
Die genannten vegetativen Symptome liste ich auf einem Flipchart von oben nach unten auf und zwar mit einem roten Stift. Dabei zeigt sich, dass die Intensität der Missempfindungen von oben nach unten abnimmt: Je störender, desto früher fällt die Empfindung auf, umso eher wird sie genannt. Die zuletzt genannten Eigenschaften sind in der Regel dezenter und daher also näher am Normalen.
Die Erforschung des eigenen Zustands ist schon ein reframing, weil es eine Form der neugierigen Selbstzuwendung bewirkt, die normalerweise vermieden wird. Dadurch wird der Kampfmodus verlassen. Gerade die Erforschung von Reaktionen in Körperregionen, die bisher unbeachtet waren, kann selbstregulativ wirken, wie dies vom MBSR und Autogenem Training bekannt ist. Wenn sich beispielsweise ein Phobiker bewusst wird, dass sein Atem stockt, sobald er sein Vermeidungsobjekt sieht, und sowohl er als auch ich dieses Phänomen bestätigt haben, beobachte ich häufig, dass seine Atmung nach dieser Bestätigung zu fließen beginnt. Spreche ich dann wieder von der stockenden Atmung und frage, was da noch ist, hält er erneut die Luft an, wendet die Aufmerksamkeit nach innen, beschreibt das nächste Phänomen, benennt es und der Atem fließt wieder. So wird ein starres Muster beweglich. Während des ganzen Prozesses spiegle ich mit meinem Körper die Physiologie des Klienten. Je stärker der Therapeut das Verhalten des Klienten (im doppelten Sinne) annimmt, desto stärker verkörpert er es selbst und dissoziiert es für den Klienten. Pacing macht sichtbar, es bringt das, was innerlich erlebt wird, nach außen und macht Erlebtes zum Beobachtbaren. Fühlte sich der Betroffene vorher als Objekt einem inneren Geschehen ausgeliefert, kann er durch Pacing zum Subjekt seiner Handlung werden. Er bekommt Abstand zu seinem eigenen Muster, weil das Geschehen durch den Therapeuten sichtbar gemacht und aus dem Klienten heraus in ein Gegenüber verlagert wird.
Hat der Klient alle wahrnehmbaren Phänomene aufgezählt, lässt sich nun schrittweise ein Zielzustand entwickeln, indem jeder Missempfindung ein komplementäres Wohlgefühl gegenübergestellt wird. Da die zuletzt genannten Eigenschaften weniger gravierend und daher näher am Normalen sind, geschieht dies in gegenläufiger Reihenfolge – also von unten nach oben – diese Wörter liste ich in grün auf das Flipchart. Auch dieses Sprachfeld ist überwiegend kinästhetisch und auf den Körper bezogen. Es ist wichtig, dass Betroffene ihre eigene salutogene Sprache finden. Nur wenn sie selber suchen, können sie ihre Erfahrungen nach wünschenswerten Zuständen durchforsten und diese abrufen. Die Vergegenwärtigung eines Wunsches kann vom Körper tatsächlich umgesetzt werden und sich physiologisch realisieren. In diesem Prozess verändert sich der Zustand in aller Regel auch real, für mich äußerlich sichtbar, für die Klienten selber spürbar. Dann führt die Auftragsklärung zu direkt beobachtbaren Resultaten. Das englische Wort für erinnern, remember, drückt es sehr schön aus: etwas wieder eingliedern. Wörter sind Anker für Zustände, ihre sprachliche Verfügbarkeit kann die Gesundheit aus dem Unterbewussten herausholen.
„Wörter sind Anker für Zustände, ihre sprachliche Verfügbarkeit kann die Gesundheit aus dem Unterbewussten herausholen.“
Foto von Diana
Zwei weitere Kriterien sind wichtig: Zielworte müssen immer eindeutig und ohne Verneinung sein. Es ist den meisten Hypnotherapeuten in Fleisch und Blut übergegangen, auf jedes „nicht“ mit „Sondern …?“ ( Manfred Prior) oder „… was statt dessen?“ (Hansjörg Ebell) zu reagieren. Dabei werden oft die versteckten Verneinungen übersehen, die weiter auf ihr Gegenteil verweisen: angst-frei, schmerz-los, ent-spannt, unbe-schwert, diese Worte beziehen sich auf Angst, Schmerz, Spannung und Schwere. Die „Sondern …?“-Intervention lohnt sich auch bei Prä- und Suffixen wie un-, ent-, -los oder -frei. Es erweitert das heilsame Sprachfeld, neben Angstfreiheit auch von Vertrauen oder Gelassenheit zu sprechen, sich bei schmerzlos an wohlige Normalität zu erinnern und entspannt mit beweglich, weich und locker zu verbinden – allerdings nur, wenn das die Worte der Klientin sind. Dieser Suchprozess braucht Zeit, denn dem Erinnern und Aktivieren eines Zustands geht die Wortfindung voraus.
Wenn Therapeuten glauben, sie müssten mit ihren eigenen Worten helfen, verhindern sie diesen Zwischenschritt. Es ist zentral, dass der Therapeut sich hier zurückhält. Auch wenn mir selbst spontan viele Antonymen einfallen, bin ich doch immer wieder überrascht und erstaunt, welche Worte der Klient in seiner Eigensprache findet. Doch gerade die Eigensprache ist besonders wirksam. In diesem Prozess beschränke ich mich bei der Exploration des Problemzustandes auf die Fragen: „Was ist das für ein Gefühl?“ oder „Was ist da noch?“, bei der Exploration des Zielzustandes auf die Fragen: „Was wäre da stattdessen?“ oder bei einer Verneinung: „Sondern?“, um dem Klienten dann Raum und Zeit zu geben, seine eigenen Worte zu finden. So erhält der Therapeut ein Wortfeld, welches allein der Eigensprache des Klienten entspringt. Diesen Idiolekt kann sich der Therapeut zunutze machen, indem er ihn während aller späteren Interventionen benutzt, so dass sich über eine gemeinsame Sprache eine gute Passung herstellen lässt. Da sich diese Bezeichnungen vom Körper ableiten, beschreiben sie kinästhetische Eigenschaften wie beweglich, weich, ruhig, locker, frei, um nur einige zu nennen. Das sind zugleich emotionale Qualitäten: Ein ruhiger Bauch und ein weiches Herz sind Metaphern für Gemütsverfassungen. Auch ein Geist kann frei und locker sein.
Während dieses Suchprozesses finden die Klienten nicht nur Wörter, sondern beginnen ihren Zielzustand hervorzurufen. Sie aktivieren somatisch und emotional ein inneres Netzwerk, das neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Dies geschieht nicht willkürlich oder mit Absicht, sondern beiläufig und wird unmittelbar erlebt. Der Problemzustand wird nicht bekämpft, sondern in jedem Detail wahrgenommen, um auf dieser Basis eine Alternative zu entwickeln, die sich im Prozess en passant einstellt. Besonders interessant finde ich, dass sich die Betreffenden dabei selbst neue Ressourcen eröffnen und dass sie spontan Lösungen finden, die ihnen zuvor verschlossen waren. Eine zustandsausgerichtete Auftragsklärung ist also nicht nur eine theoretische Zielformulierung bei Therapiebeginn, sondern sie macht zu einem sehr frühen Zeitpunkt erfahrbar, dass positive Veränderungen möglich sind. Diese Auftragsklärung ist eine Intervention.