Nr. 57

Rezensionen

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Bernhard Trenkle 

Die Löwen-Geschichte - Hypnotisch-metaphorische Kommunikation und Selbsthypnosetraining (2024)

Rezension von Kaltrina Gashi 

Dieses Buch untersucht die Aspekte einer kurzen, alten Geschichte aus dem Orient, die von einem Löwen handelt, der vor seinem eigenen Spiegelbild zurückschreckt. Bernhard beschreibt, wie diese Löwen-Geschichte im Selbsthypnosetraining verwendet wird, um erste Tranceerfahrungen zu erleichtern und zu vertiefen. Anhand der Analyse dieser Geschichte und verschiedener Fallgeschichten stellt er Trancephänomene sowie Techniken und Verfahren der modernen Hypnotherapie dar. Er zeigt in der überarbeiteten Neuauflage weitere Möglichkeiten auf, wie man eine Standardgeschichte modifizieren kann, um sie an spezifische therapeutische Ziele und die individuelle Persönlichkeit der Klient*in anzupassen.

Persönlicher Kommentar: Ich habe durch Bernhard gelernt, was Loyalität, Fürsorge und Beständigkeit in den unterschiedlichsten Kontexten bedeutet. Als ehemalige Praktikantin des Milton Erickson Instituts in Rottweil kann ich nicht oft genug sagen, wie hilfreich es – auch nach all den Jahren -  ist, immer wieder die Löwengeschichte anzuhören. Spätestens wenn der Löwe anfängt Schmetterlinge zu fangen, fließen meine Tränen. Auch nach Jahren Selbsthypnose-Erfahrung. Ich kann diese Buch aus eigener Erfahrung nur weiterempfehlen, und für all diejenigen, die Bernhard live und in stereo auch hören wollen, die originale Geschichte ist auf dem Blog der MEG zu hören: www.hypnose.de/blog/bernhard-trenkle-trance

Cornelie C. Schweizer

Kompetenz!Box - Ängste hypnotherapeutisch behandeln

Junfermann

Rezension von Petra Heymann

Die innovative Kartenset-Reihe „Kompetenz!Box“ für psychologische und ärztliche Psychotherapeut*innen sowie Personen aus weiteren therapeutischen und beratenden Berufen vom Verlag Junfermann hat einen Neuzugang: „Ängste hypnotherapeutisch behandeln“ von Cornelie C. Schweizer. Bezugnehmend auf die Pilotstudie der Universität Tübingen (Fuhr et al., 2023), an der die Autorin selbst beteiligt war und auf der Basis des Studienmanuals von Paul Janouch wird erstmalig die hypnotherapeutische Behandlungsmethode bei Ängsten umfangreich, gut strukturiert und verständlich als Manual für Anwender*innen zusammengefasst. Die Herausgeberinnen Frauke Niehues und Ghita Benaguid haben für diese Kompetenz!Box eine Autorin gefunden, die sowohl in der wissenschaftlichen Überprüfbarkeit als auch in der praktischen Anwendung von hypnotherapeutischen Behandlungsmethoden bei Angststörungen ein breites und fundiertes Erfahrungsspektrum mitbringt. Dr. Cornelie Schweizer ist Diplom-Psychologin, Psychotherapeutin und Supervisorin sowie M.E.G.- Ausbilderin für Klinische Hypnose.

Kompetenz!Box:

  • enthält über 100 Karten mit Interventionen
  • Zusatzmaterial (Video, Audiotrancen, Arbeitsblätter und Handouts) via QR-Code downloadbar
  • ansprechende grafische Gestaltung von Francesca Cogni mit farbiger Codierung der Karten je nach inhaltlicher Kategorie
  • Booklet dient als Leitfaden durch die Box und beleuchtet den wissenschaftlichen Hintergrund
  • für erfahrene Hypnotherapeut*innen und unerfahrene Therapeut*innen und Berater*innen gleichermaßen geeignet, für letztere werden entsprechende Varianten angeboten
  • dient auch als psychohygienische Unterstützung für die Therapeut*innen und Berater*innen selbst

Aus meiner Sicht ist dieses fachlich fundierte und sehr schön geschriebene Werk ein Highlight in der mir bisher bekannten Manual-Literatur sowohl zum Thema Ängste als auch im Bereich der hypnotherapeutischen Therapie und Beratung. Es bringt Helligkeit und Erheiterung in einen manchmal bewölkten Therapie- und Beratungs-Himmel, sowohl bei mir als Therapeut*in als auch bei meinen Klient*innen. Ich habe den Eindruck, dass dieses Werk nicht nur lehrt, sondern auch befähigt. Durch den zugewandten Schreibstil der Autorin und die vielfältigen Interventionen und Impulse fiel es mir leicht, das Richtige für den jeweiligen Therapieprozess zu finden. Das Format der praktischen Karten vermittelt den Klient*innen eine gute Vorbereitung der Therapeut*in und vermeidet Irritationen, die entstehen können, wenn man in der Therapiesituation das klassische Buch oder ein Fortbildungsskript als Unterstützung zur Hand nimmt. Die Karten ermutigen, eine Intervention mehrfach auszuprobieren, wenn sie beim Erstgebrauch als nicht gelungen erscheint. Über die Ordnung und Anordnung in der Box kann man leicht eine Invention aus einer Kategorie von weiter vorne aufgreifen, wenn davon etwas nochmal benötigt wird.

Mir gefällt besonders auch die entlastende Sprache wie z.B. „Truhe schubsen“ bei Interventionen für belastende Emotionen. Auch der „Affenkumpel“ oder „Steine müssen draußen bleiben“ sind liebevolle, augenzwinkernde Wort-Bilder, die mich immer wieder haben schmunzeln lassen. Für Menschen, die mit Zitaten viel anfangen können, sind die Zitatkarten am Ende jeder Kategorie eine wohltuende Oase, um das davor Gelesene und Gelernte zu rahmen und in die Koffer an Erinnerungen im Gedächtnis einzuräumen.

Da ich auch Biologin bin, ist es mir immer wichtig, meinen Klient*innen die biologische und physiologische Angstsymptomatik anschaulich zu erklären und ich habe bereits viele erfolgreiche Erfahrungen damit gemacht. Der Autorin gelingt es auf ihren Karten „Kein Angsthase“, „Entstehung von Angststörungen“ und „Allein gelassene deutsche Kinder“, meine psychoedukative Arbeit mit meinen Klient*innen mit neuen Worten und Bildern wundervoll zu ergänzen. Meine Begeisterung für die Autorin und das Werk vergrößert sich noch durch die schön gesprochenen Trancen in den Audios sowie die vielen Joker am Ende der Box. Wenn nämlich die hypnotherapeutische Behandlung nicht so läuft wie erwartet oder gewünscht, braucht man als Therapeut*in wirklich keine (Versagens-) Angst haben, denn auch hier hat Frau Schweizer viele gute Ideen.

„Ängste hypnotherapeutisch behandeln“ ist wohltuend unterstützend, Angst-befreiend, ganz viel Freude bereitend und uneingeschränkt zu empfehlen! Herzlichen Dank an Cornelie Schweizer!
Hansjörg Ebell & Hellmuth Schuckall

Therapeutische Hypnose Fallgeschichten aus Medizin und Psychotherapie

Carl-Auer, Heidelberg, 2024

Rezension von Cornelie C. Schweizer

Therapeutische Hypnose  - Fallgeschichten aus Medizin und Psychotherapie von Hansjörg Ebell und Hellmuth Schuckall (Carl-Auer, Heidelberg, 2024) ist die Neuauflage einer Sammlung von 46 Fallgeschichten aus dem Jahr 2004 zur Anwendung von Klinischer Hypnose in (Zahn)Medizin, Psychosomatik und Psychotherapie sowie bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Autor:innen beschreiben praxisnah und anschaulich, wie sie Hypnose einsetzen: Jede Fallgeschichte beginnt mit einer Zusammenfassung des Problems, gefolgt von den konkreten hypnotherapeutischen Interventionen im Wortlaut und zumeist einer Evaluation der Ergebnisse sowie der Erklärung, warum Hypnose eingesetzt wurde. Weil die Autor:innen Klinische Hypnose jeweils eingebettet in unterschiedliche therapeutische Ausrichtungen (VT, TP, systemische Therapie) beschreiben, entsteht ein vielseitiges Panorama möglicher Herangehensweisen.

Das Buch liest sich leicht, oft spannend wie ein Krimi, manchmal poetisch wie ein Gedicht und immer informativ wie ein echtes Praxisbuch. Schön finde ich, dass auch nicht optimal verlaufene Fälle erwähnt werden und dadurch ein realistisches Bild vermittelt wird. Hypnoseeinsteiger:innen kommt entgegen, dass von manchen als schwierig empfundene Themen - wie unterschiedliche und insbesondere ideomotorische Induktionsformen - ausführlich beschrieben werden. Für Fortgeschrittene ist spannend, dass häufig ungewöhnliche Ansätze für Alltägliches gezeigt und teilweise auch exotische Fälle und Störungsbilder erwähnt werden. Ein empfehlenswertes Buch, schön geschrieben und angenehm zu lesen. Die kreativen Überschriften machen neugierig und weil in den Kapitelunterüberschriften jeweils das konkrete Störungsbild erwähnt wird, ist das Werk bestens auch zum Nachschlagen geeignet.

Hrsg: F. Niehues & G. Benaguid, Autorinnen: Karolina Friese & Daniela Botz

Kompetenz!Box - Körperorientierte Emotionsregulation

Junfermann

Rezension von Eva Kollenberg

Zum Glück finden immer mehr körperorientierte Psychotherapiemethoden Eingang in die therapeutische Praxis, um die Ganzheit des menschlichen Erlebens zu integrieren und zu würdigen. Die Autorinnen Karolina Friese und Daniela Botz vereinen achtsamkeitsbasierte und kognitive Verhaltenstherapie, Hypnotherapie und Embodiment-basierte Yogatherapie, um das Nervensystem als Quelle von Selbstwirksamkeitserleben zu erschließen.

Das Format einer Kartenbox macht neugierig auf die vorgestellten Übungen und ist in Therapiestunden besonders praktisch.  Auf der Vorderseite der Karten stellen Fotos die Übungen vor, auf der Rückseite finden sich deren Ziele, eine Anleitung und Hinweise. Auf den Karten sind QR-Codes vermerkt, so kann zusätzlich bereitgestelltes Material genutzt werden in Form von Anleitungsvideos, eingelesenen Übungen sowie Arbeitsblättern und Handouts. Dies erleichtert den Transfer des Erlebten und Erprobten vom Behandlungsraum in den Alltag.

Die Übungen lassen sich sechs Kategorien zuordnen, in der Box getrennt durch Reiter: Psychoedukation, Körperwahrnehmung, Erregung und Übererregung, Untererregung und Erstarrung, Sicherheit und Ruhe, Selbstfürsorge. Die Karten können frei kombiniert werden und so sinnvoll für jeden Menschen und jedes Anliegen genutzt werden. Sie helfen bei der Erstellung und Verankerung  der persönlichen Favoriten, maßgeschneidert auf individuelle Vorlieben, Fähigkeiten, Ressourcen.

Im Begleitheft ist der Leitfaden zur Nutzung der Box enthalten, sowie psychoneurobiologische Grundlagen und therapeutische Paradigmen. Eine tabellarische Übersicht über alle Übungen hilft den Anwendenden das rasche Auffinden sinnvoller Übungen.

Das Format der hochwertigen Kartenbox macht richtiggehend Lust in Therapiestunden den Joker zu ziehen und die Übungen der Karten gemeinsam in Anwendung zu bringen.

Clemens Krause

Sprechen in Bildern: Hypnotherapeutische Metaphern und ihre Anwendung

Kohlhammer (2023)

Rezension von Cornelie C. Schweizer

Metaphern sind wie eine Sonnenfinsternis, ein Werkzeug, eine Taschenlampe, ein Spiegel, eine Brücke, ein Filter, ein Edelstein auf dem Grund des Gesprächsflusses, sie sind das über eine Fliege gestülpte Glas, ein Fenster zur Welt des anderen - dies alles sind Zitate aus dem Buch von Clemens Krause "Sprechen in Bildern: Hypnotherapeutische Metaphern und ihre Anwendung", erschienen 2023 im Kohlhammer Verlag. Ein Buch, das auf immer wieder überraschende Art überquillt vor Metaphern… und dabei theoretisch fundiert und zugleich praxisnah das passende Handwerkzeug bietet, um in Psychotherapie, Beratung und Coaching durch den Einsatz von Bildern und Metaphern einen guten Draht zum Gegenüber zu etablieren und besonders erfolgreich zu arbeiten.

Schon das Vorwort von Dirk Revenstorf besticht durch seine spannende Hinführung zum Thema und wer an dieser Stelle bereits Blut geleckt hat, wird beim Weiterlesen nicht enttäuscht: der Autor teilt mit seinen Leser:innen die vielen Metaphern, die ihm im Gespräch mit seinen Patient:innen im Laufe der Jahre begegnet sind und bearbeitet dabei gut strukturiert die vier thematischen Felder seines Buchs:
Zunächst stellt er verschiedene Bereiche vor, in denen uns Metaphern prominent begegnen. Im zweiten Kapitel werden relevante Theorien und Forschungsergebnisse gut verständlich besprochen. Das umfangreichste und für mich interessanteste Kapitel drei befasst sich mit Metaphern, die Klient:innen selbst einbringen und deren Nutzung. Das letzte Kapitel ist den Therapeut:innenmetaphern gewidmet und erklärt sehr anschaulich, wie diese konstruiert und eingesetzt werden können. Die breite Palette an Fallbeispielen und konkreten Anleitungen zu Indikationen und Kontraindikationen weisen den Weg zur zielführenden Arbeit mit Metaphern. Zusätzlich ebnen 17 Selbsterfahrungsübungen den Einstieg in die praktische Anwendung. Vor allem jedoch wird - wie der Autor es ausdrückt - der Lichtkegel der Aufmerksamkeit der Leser:innen so effektiv gelenkt, dass es nach der Lektüre fast unausweichlich ist, die vielen Metaphern, welche unsere Sprache auszeichnen, zu entdecken und deren Kraft zu nutzen.

In diesem Sinne hier ein kleines Quiz zur Vertiefung: Wie viele Metaphern zur Beschreibung der Metapher enthält diese Buchbesprechung?

Schreiben Sie die richtige Antwort an kontakt@meg-hypnose.de
Der/Die Erste bekommt ein Exemplar des Buchs geschenkt. :-)
Georg Milzner

Hypnotherapie mit Archetypen - Alte Bilder des Unbewussten in moderne Therapie integrieren 

Kohlhammer

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

Das Buch erkundet die Nutzung von C. G. Jungs Archetypen in der Hypnotherapie als wertvolle Ressourcen. Es zeigt, wie wichtige Archetypen in ihrer Dynamik und Bildlichkeit dargestellt und in einem modernen therapeutischen Setting genutzt werden können. Der Autor, Georg Milzner, ein Diplom-Psychologe, Pschologischer Psychotherapeut und ehemaliges DGH-Vorstandsmitglied bietet praxisnahe Beispiele, um die Welt der Archetypen in Trance zugänglich und verständlich zu machen. Milzners Arbeit verbindet die moderne digitale Welt mit den Dimensionen des Unbewussten. Das Buch richtet sich an Psychotherapeut*innen, psychiatrisch Tätige, psychosoziale Berater*innen, Seelsorger*innen und an Tiefenpsychologie interessierte Laien.

Christoph Sollmann (Hrsg.)

Klinische Hypnotherapie - Entwicklungen, Methoden und Anwendungsgebiete

Kohlhammer, für 4. Quartal 2024 geplant

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

Das Buch beschäftigt sich mit den Weiterentwicklungen der klinischen Hypnotherapie durch die nachfolgende Generation der ursprünglichen Vordenker wie Milton H. Erickson und Dave Elman. Es beleuchtet neue Impulse angesichts einer sich wandelnden Gesellschaft mit veränderten Krankheitsbildern und neuen neuropsychologischen Modellen. Neben klassischen Behandlungsfeldern wie Schmerzstörungen und Raucherentwöhnung werden auch neuere Methoden wie subliminale Therapie, Kombinationstherapien und die Ego-State-Therapie vorgestellt.

Karolina Friese & Daniela Botz

Wie der Körper die Seele heilt - Mit Körperübungen intensive Gefühle regulieren

Junfermann

Rezension von Eva Kollenberg

„Wie der Körper die Seele heilt“ vermitteln uns die Autorinnen Karolina Friese und Daniela Botz in ihrem Buch, das sich in erster Linie zur Selbsthilfe aber auch zum Einsatz in Therapie und Beratung eignet.

Das Buch wendet sich an alle Menschen, die ihre emotionalen Regulationsfähigkeiten um Bottom-up-Strategien erweitern wollen. Das Buch bietet einen gut verständlichen theoretischen Hintergrund zur Funktionsweise des autonomen Nervensystems und dessen Reagibilität in Zusammenhang mit Persönlichkeitsstil und Selbstwert.

Es finden sich allgemeine Hinweise zur Gestaltung eines körperfreundlichen Alltages, um das Nervensystem auf stabile Beine zu stellen. Die Hinweise knüpfen an der Feststellung an, dass die meisten Menschen wissen, dass sie dies tun sollten und bieten Übungen und Anregungen an für das konkrete Tun.

Die Stärke dieses Buches sind die vielfältigen, manchmal yogabasierten Körperübungen. Besonders sind die Online-Materialien.  Zur Selbsthilfe können einige Übungen durch Video unterstützt über einen QR-Code online angeschaut werden. Es stehen Handouts mit wortwörtlichen Formulierungen zum Download bereit, es bieten sich aber auch Anpassungen an die „eigene“ Sprache an.

Der weitere Aufbau des Buches orientiert sich am Bild der „vegetativen Ampel“, jedem Signal widmet sich ein Kapitel. Dem vorangestellt sind Übungen zur Körperachtsamkeit, denn es ist ja klar: wer seine „Ampel“ spürt und ihre Signale versteht, kann besser Einfluss nehmen. Zu Kapitelbeginn sind die insgesamt 64 enthaltenden Übungen mit Inhalt und Eignung übersichtlich gelistet, was gelassenes Wiederfinden ermöglicht. Einen besonderen Fokus erhalten die Gefühle von Wut, Angst und Trauer im „roten“ Erlebensbereich. Die Übungen und ihre Wirkung werden immer wieder physiologisch erklärt und eingeordnet.

Das Buch empfiehlt sich allen, die körperorientiert kreativ werden wollen, um innere Balance zu beeinflussen, und zwar auf eine selbst- und wirksame Art und Weise.

Rosendahl, J., Alldredge, C. T., & Haddenhorst, A. 

Meta-analytic evidence on the efficacy of hypnosis for mental and somatic health issues: a 20-year perspective.

Frontiers in Psychology, 14, 1330238. (2024)

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

In dieser Meta-Analyse wurde Hypnose im Kontext verschiedener medizinischer Untersuchungen zusammengefasst mit dem Fokus auf Sicherheit der Intervention, evidenzbasierter Medizin und dem Aufzeigen von aktuell vorhandenem Forschungsbedarf. In diese Meta-Analyse wurden nur Meta-Analysen berücksichtigt, die randomisierte kontrollierte Studien berücksichtigten, die eine hypnotherapeutische Intervention mit jeder beliebigen Kontrollgruppe vergleichen. Insgesamt wurden 49 Meta-Analysen eingeschlossen, die insgesamt 261 Primärstudien berücksichtigen. Von den 49 berücksichtigten Studien erfüllten neun Studien einen hohe methodologische Qualität. Die Effektgrößen ragten von d = −0.04 bis d = 2.72, wobei ein Viertel eine mittlere Effektstärke aufwies (d ≥ 0.5), und fast ein Drittel große Effektstärken aufwies (d ≥ 0.8).

Einmal mehr unterstreicht diese Meta-Analyse von Meta-Analysen den positiven Effekt auf psychologische und (patho)physiologische Behandlungen. Die größten Effekte wurden erzielt in Studien mit Schmerzpatient*innen, Menschen vor bzw. während einer medizinischen Behandlung und bei der Anwendung von Hypnose im Kindes- bzw. Jugendalter. Es wird postuliert, zukünftig Moderatorvariablen zu erforschen, welche zur Effizienz beitragen, zudem Hypnose mit etablierten Interventionen zu vergleichen und der Frage nachzugehen, welche Patient*innen bisher noch nicht profitiert haben.

Ellen J. Langer

The Mindful Body - Wie Achtsamkeit Körper und Gesundheit beeinflusst

(2024 im Deutschen erschienen), Franz Vahlen Verlag

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

Ellen J. Langer, eine bedeutende amerikanische Psychologin, untersucht in ihrem Buch "The Mindful Body" die Kraft unserer Gedanken zur Verbesserung der Gesundheit. Sie beantwortet die Frage, ob Geist oder Körper wichtiger für unser Wohlbefinden sind, und zeigt, dass beide untrennbar miteinander verbunden sind. Langer stellt dar, wie negative Annahmen unsere Gesundheit einschränken können und wie Achtsamkeit, das bewusste Leben im Moment, heilend wirken kann. Das Buch basiert auf Langers über vierzigjähriger Forschung und beschreibt zahlreiche Experimente, die den Einfluss von Erwartungen und Glauben auf Heilung und Alterung untersuchen. Es zeigt, dass ein tiefes Verständnis von Gesundheit bei unserer Denkweise beginnt und gibt den Leser*innen die Kontrolle über ihren Körper zurück. Zielgruppe sind Leser*innen, die wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Achtsamkeit und körperlichen Gesundheit verstehen und anwenden möchten. In den USA ist schon eine empfehlenswerte Fortentwicklung dieser Konzepte unter minimal anderem Titel erschienen : The Mindful Body. Thinking Our Way to Chronic Health.

Linden, J. H., De Benedittis, G., Sugarman, L. I., & Varga, K. (Eds.). (2024). 

The Routledge International Handbook of Clinical Hypnosis.

Taylor & Francis

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

Endlich ist es da: das Internationales Handbuch für Klinische Hypnose. Die Autor*innen haben sich der Herausforderung angenommen, zusammenzutragen, was Klinische Hypnose ausmacht und wie sie in der klinischen Behandlung integriert werden kann. Unter anderem werden die aktuellsten Forschungsergebnisse aus der Neurowissenschaft zum Thema zusammengetragen, und zudem eine zukunftsorientierte Integration hypnotischer Interventionen aktiv integriert. Aktuelle Forschung, Theorien und Anwendungen wurden vor dem Hintergrund der klinischen Hypnose zusammengetragen.

Dieses Handbuch beleuchtet klinische Hypnose als biopsychosoziale Intervention in den verschiedensten Behandlungskontexten. Es enthält Beiträge von angesehenen internationalen Autor*innen, die unter Anderem Themen wie Selbsthypnose, Hypnose und Trauma, Hypnose und chronische Schmerzbehandlung behandeln. Dieses Handbuch ist unverzichtbar für Forscher*innen, Kliniker*innen und Neulinge in der klinischen Hypnose, im Studium, Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Für alle neugierigen Leser*innen: Kapitel 4, Kapitel 35, Kapitel 62 und 63 dieses Buches sind unter einer Creative Commons 4.0 Lizenz kostenlos unter www.taylorfrancis.com abrufbar.

Sonja Tolevski

Erfinde dich neu mit Hypnose - Alles, was du schon immer über Hypnose wissen wolltest (2024)

Rezension von Kaltrina Gashi und Bernhard Trenkle

Dies ist das Beispiel eines typischen unlektorierten Buches – d.h. ein Buch, das von einer Diplom Psychologin im Eigenverlag selbst publiziert wurde und interessanterweise ohne einen einzigen Literaturverweis auskommt. Es zeigt immerhin im Vergleich wie gut es ist, dass große Verlage wie Klett-Cotta oder Carl-Auer mehrere kompetente Fachlektor*innen bezahlen.