MEGaPhon

Vereinszeitung der Milton Erickson Gesellschaft

 Nr. 58

Editorial

Artikel von

Dr. Cornelie Schweizer 

Liebe Leser:innen,

ich freue mich, Ihnen die 58. Ausgabe des MEGaPhons zu präsentieren!

Die Resonanz des neuen MEGaPhons hat unsere Erwartungen übertroffen: In den zehn Monaten seit dem Launch im September 2024 hatten wir 33.300 Besucher:innen, welche die Seite aufgerufen und einen oder mehrere Artikel angeklickt haben - im Vergleich zu bislang 12.000 gedruckten Exemplaren. Zudem wurden für unsere aktuelle zweite Ausgabe deutlich mehr Artikel eingereicht als bisher.

Beides ist ein toller Erfolg fürs Onlineformat, über den wir uns sehr freuen!

Ab jetzt gibt es beim MEGaPhon noch etwas ganz Neues: Dank des Einsatzes von Alina Haipt und Arno Aschauer haben wir nun auch Videos mit Interviews. Eine echte Bereicherung, die es erlaubt, die Interviewpartner:innen auf einem anderen Kanal kennenzulernen. Ein besonderer Dank dafür geht an Arno Aschauer! Ohne sein Know-how und seine Unterstützung wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.  Das Ergebnis sind fünf spannende Interviews. Außerdem veröffentlichen wir ein Video von Carla Benz im Wissenschaftsbereich. Und wir freuen uns auf viele weitere Videoformate in der Zukunft!

Es gibt noch eine weitere Neuerung: Diesmal erscheint das MEGaPhon erstmals mit einem Schwerpunkthema, welches mir aktuell ganz besonders am Herzen liegt:

Die Macht der Worte: Menschlichkeit statt Manipulation!“

In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns unter anderem mit der entscheidenden Rolle der Sprache in unterschiedlichen Kontexten: Wie können wir durch die Macht der Worte Heilungsprozesse unterstützen? Wie Manipulation vermeiden? Welche ethischen, therapeutischen und praktischen Überlegungen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Worte im therapeutischen Kontext gezielt einzusetzen? Und wie werden wir sensibel dafür, Manipulation durch Sprache zu erkennen? Wie sehr Sprache die Wahrnehmung prägt, lässt sich in aktuellen politischen Diskursen schmerzlich verfolgen. Besonders in der Migrationsdebatte wird Sprache viel zu oft gezielt eingesetzt, um Maßnahmen zu verschleiern oder zu legitimieren: „Abschiebehaft Plus“ klingt wie ein launiger Begriff aus der Welt des Kommerz, tatsächlich bedeutet dies jedoch die oft monatelange Inhaftierung von Menschen, die keine Straftat begangen haben - aus meiner Sicht eine durch den verheißungsvollen Werbejargon verschleierte Menschenrechtsverletzung! Oder das „Zustrombegrenzungsgesetz“, eine Wortschöpfung, die zwar ehrlich benennt, was gewünscht ist, nämlich einen Zustrom abzuwenden, jedoch nicht erwähnt, um was oder besser WEN es dabei geht: Menschen auf der Flucht! Einzelschicksale werden als anonymer „Strom“ zusammengefasst - ein zynischer Euphemismus, der es leichter macht, diese Menschen abzuweisen.

Mit dieser Ausgabe möchten wir klarstellen: Sprache sollte nicht dazu dienen, Menschenrechte zu untergraben oder problematische Maßnahmen zu verschleiern. Statt Manipulation setzen wir auf Menschlichkeit! Hansjörg Ebell, Thomas Fritzsche, Ortwin Meiss, Betty Niederauer und Maria Schnell geben dazu in ihren Beiträgen wertvolle Denkanstöße. Ergänzt wird dieses thematische Spektrum durch eine passende Buchrezension, die den Blick nochmals erweitert.

Jenseits dieses Schwerpunktthemas hält die aktuelle Ausgabe wieder eine bunte Vielfalt spannender Beiträge für Sie bereit – aus der Praxis, der Wissenschaft, dem Alltag und dem Herzen der M.E.G.:

Blicken Sie mit uns voraus – das Tagungsorganisationsteam gibt in der „Vorschau“ erste Einblicke in die kommende M.E.G.-Tagung. Und schauen Sie in der „Tagungsnachschau“ zurück auf die Erinnerungen der Teilnehmenden an die letzte Jahrestagung in Kassel. In den Rubriken „Wissenschaft und Forschung“, „unter der Lupe“ sowie dem „Rätsel“ ist für diejenigen etwas dabei, die noch tiefer eintauchen wollen.

Außerdem stellen sich neue Ausbilder:innen vor. Vielleicht entdecken Sie darunter ein vertrautes Gesicht oder lernen jemanden kennen, dessen Arbeit Sie künftig begleiten wird. Ein besonderes Highlight ist die Rubrik „Aus der Praxis“: Hier geben Kolleg:innen lebendige Einblicke in ihre Arbeit. Wir haben wie immer auch aktuelle Rezensionen verfasst – lesenswerte Orientierungshilfen im Dschungel der Fachliteratur. Frauke Niehues lädt ein in die Methodenschatzecke: Lassen Sie sich inspirieren von kreativen Impulsen für Ihre Arbeit – praxisnah, erprobt und sofort einsetzbar. In der Klima-AG steht der Klimaschutz als zentrales Thema im Fokus und schließlich gibt es auch wieder einen Blick „Hinter die Kulissen“: Hier erfahren Sie Neues aus dem Verein. Diesmal mit einem Blick direkt in die Geschäftsstelle mit einem Artikel über unsere langjährige Geschäftsführerin Betty Niederauer. Auch aus den Regionalstellen gibt es jedes Mal Interessantes zu berichten. Und wie immer liefert Bernhard Trenkle mit einem Augenzwinkern Witziges.

Besonders hervorheben möchte ich die Vorausschau zur M.E.G.-Jahrestagung 2026, die unter dem Motto „Trauma, Trance und Therapie: Der Körper im Fokus“ steht. Das Programm finden Sie stets aktualisiert unter: 

Dies und noch viel mehr erwartet Sie im neuen MEGaPhon!

Und nochmals mein Hinweis zum Gendern: Vielleicht wird Ihnen auffallen, dass dies in den Beiträgen unterschiedlich gehandhabt wird. Wir haben die Entscheidung über die Schreibweise den Autor:innen überlassen, dabei jedoch darauf geachtet, dass sie innerhalb eines Textes jeweils einheitlich bleibt.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Stöbern, Lesen, Schauen und Mitdenken!

Herzliche Grüße,

Dr. Cornelie Schweizer fürs MEGaPhon-Team


Abschließend möchte ich Ihnen unser neues MEGaPhon-Team vorstellen:

Ich bin die Herausgeberin und Vorständin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Cornelie Schweizer.

Dr. Alina Haipt ist für die Redaktion zuständig.

Betty Niederauer sorgt für Konzeption und Lektorat.

Um das Webdesign und die Programmierung kümmert sich Mirjam Fischer.

Regina Stauß entwickelte Style und Grunddesign.